Dr. Christof Brunner

Dr. Brunner Zu diesem Kommentar kann ich nur sagen: da ist offenbar etwas schief gelaufen, was ich sehr bedaure und gerne in einem direkten Gespräch geklärt hätte bzw klären würde

Dr. Brunner Gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen und zur Kritik des Patienten Stellung nehmen: Als Kassenvertragsarzt habe ich einen Versorgungsauftrag, das bedeutet in meiner Auffassung, dass ein Patient mit akuten Beschwerden auch rasch untersucht und behandelt und nötigenfalls sofort oder am nächsten Tag eingeschoben wird. Ein Termin einige Wochen später nützt hier nicht viel, und in Stoßzeiten kommt das mehrfach täglich vor. Eingeschobene Patienten müssen dafür mit verlängerten Wartezeiten rechnen. Weiters bin ich bestrebt, jedem Patienten so viel Zeit zu widmen wie er benötigt, um gut behandelt zu sein, was von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde sein kann, sich aber im Vorfeld kaum abschätzen lässt. Dies alles macht wohl verständlich, dass sich Wartezeiten in der Ordination kaum vermeiden lassen, auch wenn ein Termin vorgemerkt wurde. Im Mittel liegt bei mir die Wartezeit vom Einchecken bis zum Verlassen der Ordination bei etwa 1,5 Stunden, mehr als 2 Stunden ist wirklich selten, kommt aber ehrlicherweise auch gelegentlich vor. Gerne kann die Wartezeit auch dazu genutzt werden, um etwa einen Einkauf zu erledigen, außerdem habe ich mich bemüht, den Wartebereich angenehm zu gestalten. Fallweise vertritt mich eine Kollegin, die natürlich ebenfalls eine erfahrene Lungenfachärztin ist. Üblicherweise wird dies sehr wohl bei der Anmeldung gesagt, und die meisten Patienten wollen auch weiterhin von ihr behandelt werden. Nur gelegentlich, wenn ich akut verhindert bin, kann es vorkommen, dass dies ohne Vorankündigung geschieht. Aber denken Sie in diesem Zusammenhang etwa an eine Spitalsambulanz. Außerdem sehe ich dies nicht als Verfall, sondern vielmehr als Erweiterung meiner Serviceleistungen, da ich einfach nicht 52 Wochen im Jahr selbst arbeiten kann, aber dennoch möglichst umfangreiche Öffnungszeiten anbieten möchte. Zum Vorwurf einer gewissen Aggressivität meiner Assistentinnen möchte ich nur sagen, dass vielfach genau das Gegenteil bestätigt wird. Und Sie kennen wohl das Sprichwort: Wie man in den Wald hineinruft... Natürlich bedaure ich es, wenn jemand meine Ordination derart negativ sieht, und ich bemühe mich auch, Unstimmigkeiten sofort zu erkennen und im direkten Gespräch auszuräumen. Aber manchmal gelingt das leider nicht, und glücklicherweise gibt es in Wien eine gute Auswahl an Fachärzten, sodass es jedermann unbenommen ist, seinen Arzt auch einmal zu wechseln.