Chirurgie
Chirurgie. So konnten die Urväter der Chirurgie von Kopf bis Fuß
alles operieren.
Da die Medizin stets mit großen Schritten voranschreitet, entwickelten
sich im Laufe der Zeit diverse Spezialisierungen und Spezialgebiete, wie
etwa die Unfallchirurgie, Gefäßchchirurgie, Herzchirurgie und der
Gleichen mehr. Gegenwärtig gelten die Allgemeinchirurgie und
Viszeralchirurgie als eines der umfassendsten Fächer mit einem extrem
weiten Spektrum.
Die ureigenste Aufgabe der Chirurgie ist zu heilen und dies mit den
Händen, weswegen sich der Begriff auch von dem griechischem Wort Chir die Hand - ableitet. Die Viszeralchirurgie beschäftigt sich mit der
Chirurgie, also mit der Heilung und Behandlung der Viszera, also der
inneren Organe.
Schilddrüsenchirurgie
In der modernen Schilddrüsenchirurgie wird eine befundorientierte und
wenn möglich, funktionserhaltende Resektion durchgeführt. Krankhaftes und etwa funktionell überaktives Schilddrüsengewebe sollte komplett entfernt werden. Je nach Art und Ausmaß der Erkrankung müssen auch relevante Lymphknotengruppen entfernt werden.
Symptome
Die Symptome von Schilddrüsenerkrankungen sind mannigfaltig und sehr
unterschiedlich. Die Indikation zur operativen Schilddrüsenentfernung
wir meist durch den Nuklearmediziner gestellt, der die Patienten zur
chirurgischen Therapie nach vorausgegangener Untersuchungen überweist.
Behandlung
Die operative Behandlung erfolgt unter Vollnarkose und ist abhängig von
Art und Ausmaß der Erkrankung, wobei hier nach Möglichkeit die
befundorientierte und funktionserhaltende Resektion angestrebt werden
soll.
Gallenblase
Die Gallenblase gilt als Verdauungsorgan. Unter gewissen Umständen kann es zur Steinbildung innerhalb der Gallenblase kommen - in diesem Fall spricht man von vorhandenen Gallensteinen. Der Krankheitswert dieser
kleinen Konkremente ist relativ, so können sie zu einem symptomatischen
Gallensteinleiden führen oder aber stumm bleiben. Im Fall eines
Steinabganges oder einer Entzündung soll die Gallenblase entfernt
werden.
Symptome
Die Symptome sind unterschiedlich ausgeprägt, so kann ein leichtes
Ziehen im Oberbauch, starke Schmerzen, Koliken, ja sogar eine Bauchspeicheldrüsenentzündung zu Tage treten.
Behandlung
Die Therapie besteht in der Entfernung der Gallenblase, für gewöhnlich
erfolgt der Eingriff laparoskopisch d.h. in Form der Schlüssellochtechnik.
Leistenbrüche und Bauchwandbrüche
Hernien oder Brüche, seien es nun Brüche der Bauchwand oder der Leiste,
zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Chirurgie, wobei
Männer am häufigsten betroffen sind. Ursächlich für die Entstehung von
Brüchen sind verschiedene Faktoren.
Symptome
Art und Wesen der Hernien sind unterschiedlich und die Symptome hängen
von der Lokalisation ab. Grundsätzlich kann eine Hernie symptomatisch
oder asymptomatisch sein.
Behandlung
Die Therapie richtet sich nach der Lokalisation und Größe des Bruches.
Besteht eine Notwendigkeit zur Therapie, können sowohl minimal invasive
Techniken, als auch offene Techniken für den Hernienrepair eingesetzt
werden.
Dickdarmchirurgie
Die Dickdarmchirurgie befasst sich im Wesentlichen mit der Therapie von
krankhaften Veränderungen, seien es nun gut- oder bösartige
Veränderungen.
Gutartigen Veränderungen
Im Fall der gutartigen Veränderungen, wie etwa am Beispiel einer
Divertikulitis mit rezidivierenden Schüben, kann der Dickdarm
laparoskopisch, d.h. in Form der Schlüssellochtechnik, entfernt werden.
Auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen muss bei nicht mehr
wirksamer medikamentöser Therapie oftmals eine Entfernung des
krankhaften Teils, sei es nun Dünn- oder Dickdarm, erfolgen. Auch hier
können laparoskopische Techniken angewandt werden.
Bösartigen Veränderungen
Im Fall einer bösartigen Veränderung des Dünn- oder Dickdarmes erfolgt
die onkologische Resektion des betroffenen Darmabschnittes, das
bedeutet, es werden die zugehörigen Lymphbahnen ebenso entfernt.
Voraussetzung für eine gute und gelungene Therapie sind exakte
Voruntersuchungen. Ich berate Sie gerne.
Tumorchirurgie
Die Tumorchirurgie ist Teil eines ganzheitlichen Konzeptes zur
Behandlung einer Krebserkrankung, an dem diverse Spezialisten aus dem
Bereich der Chirurgie, Gefäßchirurgie, Onkologie, Pathologie und
Strahlentherapie, aber auch betreuende Haus- und Fachärzte teilnehmen.
Je nach Lokalisation werden weitere Spezialisten hinzugezogen.
Grundsätzlich und unabdingbar erfolgt die Vorstellung einer Tumorerkrankung in einem spezialisierten Tumorboard, wo die beste und am meisten Erfolg versprechenste Therapiestrategie festgelegt wird. Fortgeschrittene Tumorerkrankungen erfordern besondere Therapiestrategien.
Ich berate Sie gerne.
Chemotherapiezugänge
Einmal implantiert, kann mit einem einzigen Stich mit einer speziellen
Nadel Blut abgenommen und ebenso auch die Chemotherapie verabreicht
werden. Die Anlage des Port A Caths erfolgt in lokaler Betäubung.
Hierbei wird unter der Haut eine Tasche gebildet wo das Port A Cath
System zum Liegen kommt. Der Eingriff kann tagesklinisch durchgeführt
werden.
Hämorrhoiden
Beschwerdebild
Am Po juckt es schon längere Zeit, der Stuhlgang ist hart und auf dem
Toilettenpapier zeigen sich hellrote Blutspuren?!
Ist zwar unangenehm, aber bloß niemanden davon erzählen!- so denken
viele, denn schließlich sind Hämorrhoiden für viele eine peinliches
Tabuthema. Dabei ist laut Schätzung fast jeder Dritte über 30 Jahre und
sogar jeder zweite über 50 Jahren von der Erkrankung betroffen. Bleiben
Hämorrhoiden unbehandelt werden sie mit der Zeit größer, man
unterscheidet grundsätzlich vier Stadien.
Zu Beginn sind die vergrößerten Gefäßpolster von außen nicht sichtbar
und zeigen nur wenige Symptome, wie etwa Blutungen oder Hautreizungen.
Behandlung
Die Behandlung der Hämorrhoiden erfolgt je nach Schweregrad der
Erkrankung entweder durch Unterbindung der Blutzufuhr zum
Hämorrhoidenknoten, zum Beispiel mittels Gummibandligatur oder auch
durch Injektion eines speziellen Medikamentes (Sklerosierungsmittel),
bei fortgeschrittenem Befund erfolgt die operative Entfernung oder auch
Raffung in den Analkanal hinein.
Voraussetzung für die Therapieplanung ist eine genaue Untersuchung.
Analerkrankungen und Proktologie
Unter dem Begriff der Proktologie werden sämtliche Erkrankungen imAnalbereich zusammengefasst.
Nahezu 60% aller Menschen müssen im Laufe ihres Lebens, wegen einer
Erkrankung im Bereich des Enddarmes und des Afters einen Arzt aufsuchen.
Viele Patienten quälen sich aus falsch verstandener Scham über Jahre mit
unangenehmen analen Beschwerden. Beschwerden im Enddarmbereich sind für die betroffenen oftmals schwierig zu artikulieren, so sind analer
Juckreiz,Schmerzen und Brennen und lokale Entzündungen für den Patienten oft extrem belastend und schränken zudem die Lebensqualität im hohen Maße ein.
Symptome wie Blutungen, Druckgefühl, Juckreiz, Hautausschlag, Störungen der Fähigkeit, Stuhl und Winde sicher zu halten, sind meist
Leitsymptome, die auf eine proktologische Erkrankung hinweisen lassen.
Diese Arten von Erkrankungen sind immer noch mit einem gewissen Tabu
behaftet. Somit ist es besonders wichtig, auf den Patienten einzugehen,
sich Zeit zu nehmen und vor allem Vertrauen zu schaffen - somit ist das
erste Therapieziel, dass der Patient normal über sein Beschwerdebild
sprechen kann.
Aus der nachfolgend gründlichen Untersuchung ergibt sich die Therapie.
- Feigwarzen (Condylome)
Condylome sind weißliche bis rötliche Anhebungen, die selten einzeln, meist vielfach am Aftereingang und/oder im äußeren Analkanal bis in den Mastdarm hinreichend, vorkommen.
Ursache
Condylome werden meist durch Sexualverkehr übertragen und durch
das Humane Papilloma Virus (HPV) verursacht.
Therapie
Operative Entfernung der Condylome
- Analfistel
Analfisteln sind röhrenförmige Verbindungen zwischen dem Analkanal bzw. dem Mastdarm und der Haut des Afters. Aus dem Verlauf der Analfisteln in Bezug auf Schließmuskel und Wand des Mastdarms ergeben sich ihre unterschiedlichen Formen.
Symptome
Schmerzen, Nässen bzw. zeitweilige Entleerung von Eiter. Wird ein Fistelgang verlegt, so können sich starke Schmerzen einstellen und
den Beschwerden bei einem Abszess ähneln.
Therapie
Die besondere Problematik liegt in der Schonung des Schließmuskels, je nach Art der Fistelung erfolgt die Therapie, die sich zum Einen in Form einer Spaltung des Fistelganges oder auch mittels Fadendurchzug oder eines Verschiebelappen gestalten kann.
- Analekzem
Unter einem Analekzem versteht man eine krankhafte Veränderung der Afterhaut.
Symptome
Charakteristisch für das Analekzem ist ein quälender Juckreiz, der besonders in der Nacht sehr quälend sein kann. Meist handelt es sich
um eine Rötung und Entzündung um die Afteröffnung. Die Ursache der
Entstehung des Analekzems ist mannigfaltig.
Therapie
Das Ziel ist vor allem die rasche Linderung der Beschwerden sowie die Beseitigung aller auslösenden und prädisponierenden Faktoren.
Dazu zählt dieSanierung bestehender Analerkrankungen, das Meiden von
Irritationen und Kontaktallergenen. Sitzbäder, Zinksalben,
Streifeneinlagen, moderne Wundauflagen und manchmal Kortikosteroide
können für die Therapie herangezogen werden.
- Analfissur
Eine Analfissur ist ein schmerzhafter Einriss der Analhaut, meist liegt sie an bestimmter Stelle.
Symptome
Charakteristisch für die Analfissur ist die ausgeprägte
Schmerzsymptomatik und anhaltendes Brennen nach dem Stuhlgang.
Therapie
Stuhlregulation, lokalanästhetisch wirksame Salben, strikte Analhygiene,Nitrosalbe. Bei fehlender Heilung kann ein operativer
Eingriff erfolgen.
- Pilonidalsinus
Der Sinus pilonidalis auch als Sakraldermoid oder Steißbeinfistel bekannt ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte. Der Ursprung dieser Veränderung liegt meist durch in die Haut penetrierende Haare, wobei auch anlagebedingte oder traumatische Einflüsse diskutiert werden.
Symptome
Es gibt Formen, die stumm verlaufen und somit keine Beschwerden machen, meist kommt es jedoch zu wiederkehrenden Entzündungen, die für den Patienten äußerst belastend sein können. In diesen Fällen ist die
Operation anzuraten die zu einer Entfernung der entzündlich veränderten
Zyste führt.
Therapie
Die Operation erfolgt in Allgemeinnarkose, in Bauchlage wird die entzündliche Veränderung schiffchenförmig ausgeschnitten, alternativ
kann auch nach Entfernung der Zyste ein Schwenklappen in derselben
Sitzung durchgeführt werden.
Chronische Bauchschmerzen
Die Abklärung von chronischen Bauchschmerzen erfordert immer eine exakte Anamnese. Zur weiteren Befunderhebung folgt eine körperliche
Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung sowie bei Bedarf auch eine
endoskopische Abklärung, sei es nun in Form einer Magen- oder
Dickdarmspiegelung. Weitere Abklärungen werden je nach Untersuchungsergebnis durchgeführt.
Kleine Chirurgie
Unter der kleinen Chirurgie werden Eingriffe zusammengefasst, die unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Es gibt unzählige Eingriffe, die unter diesen Umständen durchgeführt
werden können, so können etwa Dialysezugänge (Perm Caths),
Chemotherapiezugänge (Port A Caths), Shuntanlagen am Unter- oder Oberarm oder etwa auch die Entfernung von Hauttumoren, Muttermalen,
Talgdrüsen(Atherome), Fettgewebstumoren (Lipome), eingewachsenen
Zehennägeln (Unguis incrnatus) oder Analvenenthrombosen unter lokaler
Betäubung durchgeführt oder behandelt werden.