Behandlung von Knochenbrüchen am Schultergürtel

Durch meine langjährige Erfahrung im Schulterteam der Unfallchirurgie des Klinikums Ottakring gehört auch die operative Versorgung von Knochenbrüchen zu meinem Behandlungsspektrum. Knochenbrüche am Schultergürtel können sofort oder auch manchmal nach bis zu zwei Wochen gut versorgt werden.

Für detaillierte Informationen über die entsprechenden Operationsmethoden nehme ich mir sehr gerne in einem ausführlichen Gespräch in meiner Ordination Zeit. Hier aber bereits einige der häufigsten Bruchoperationen im Überblick:

Einfache dislozierte Brüche: Sind bei einem Bruch knapp unter dem Oberarmkopf die beiden Bruchstellen disloziert (verkippt), sodass der Knochen bei Ruhigstellung mit einer Armschlinge nicht richtig positioniert zusammenheilen würde, kann der Knochen mit einem speziellen Nagel (Multilock) geschient werden. Hierfür ist nur ein kleiner chirurgischer Zugang notwendig.

Komplexe mehrteilige Brüche: Bei mehrteiligen, stark verschobenen Brüchen des Oberarmkopfes ist die Blutversorgung des Knochens nicht mehr gewährleistet und daher häufig der Einsatz eines künstlichen Schultergelenks die beste Wahl, um eine zufriedenstellende Funktion der Schulter zu erreichen.

Gebrochener Oberarmkopf (proximale Humerusfraktur): Zu einem Bruch des Oberarmkopfes, d.h. der Kugel des Schultergelenks, kommt es häufig bei Stürzen oder anderen Unfällen. Um den Knochen wieder zusammenzubringen und die volle Funktion des Schultergelenks zu erhalten, wird die Bruchstelle mit einer Platte (Philosplatte) bedeckt und diese im Knochen verschraubt. Damit dieses Konstrukt bis zur Knochenheilung stabil bleibt, kann zusätzlich Zement durch die Schrauben in den Knochenkopf eingebracht werden. In manchen Fällen hilft zur zusätzlichen Stabilisierung des Knochenkopfes auch ein stützender Knochenspan.

Schlüsselbeinbruch (Klavikulafraktur): Eine häufige Bruchstelle der Schulter bei Kindern und Erwachsenen ist das Schlüsselbein. Meist kommt es bei Stürzen auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm zum Bruch des Schlüsselbeins. Ist der Bruch verschoben, sodass eine konservative Therapie mit kurzfristiger Ruhigstellung in einer Armschlinge keine schmerzfreie und vollständige Heilung erzielen kann, kann eine Operation nötig sein. Hierbei wird die normale Schlüsselbeinkontur mit einer speziellen anatomisch vorgebogenen Platte wiederhergestellt. Diese Platte wird mit Schrauben und Fäden an den Schlüsselbeinknochen fixiert, die Knochenteile werden dadurch wieder zusammengezogen und die natürliche Knochenheilung beginnt. Eine Entfernung der Platte kann bei Bedarf nach frühestens einem Jahr erfolgen.
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