Körperstraffung

Körperstraffung - Univ.Prof. Dr. Edvin Turkof - Plastischer Chirurg Wien 1060
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01. Bodylifting

In der medizinischen, englisch dominierten Literatur versteht man unter „Bodylift“ die Straffung mehrerer Körperregionen, wenn nach massiver Gewichtsabnahme die Entfernung von Hautüberschuss an Oberarmen, Flanken, Brust, Bauch, Oberschenkel, Gesäß etc. durchgeführt werden soll. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Straffungsoperationen gleichzeitig oder in mehreren Etappen erfolgen.

Im Gegensatz dazu wird im deutschen Sprachgebrauch das Bodylift nur für die gleichzeitige Bauchdecken- und Gesäßstraffung verwendet, also wenn durch den Eingriff der Körper (engl.: „body“) – etwa auf Höhe der Taille – umfassend angehoben und gestrafft (engl.: „lifted“) wird. Durch die kreisrunde Schnittführung wird die seitliche Oberschenkelhaut natürlich mitgestrafft.

Auf dieser Website wird der Begriff „Bodylifting“ gemäß dem deutschen Sprachgebrauch verwendet:

  • Bauchdeckenstraffung
  • Gesäßstraffung

02. Bauchdeckenstraffung

Die Bauchdeckenstraffung ist ein besonders effizienter Eingriff, der bei erfolgreichem Verlauf für Betroffene eine große Erleichterung bedeutet.

Am häufigsten wird eine Bauchdeckenstraffung aus ästhetischen Gründen durchgeführt, es gibt aber auch eine Reihe von medizinischen Indikationen, in diesen Fällen trägt die Krankenkasse die Kosten für den Eingriff.

Zu den ästhetischen Motiven gehören:

  • faltenreiche und schlaffe Haut am Bauch nach Schwangerschaft(en)
  • faltenreiche und schlaffe Haut am Bauch nach Gewichtsverlust
  • hartnäckige Fettansammlung im Bauchbereich
  • Rektusdiastase (unter 5cm)
  • Schwangerschaftsstreifen
Zu den medizinisch Gründen gehören:
  • massive Fettschürze nach bedeutender Gewichtsabnahme
  • Intertrigo (Wundsein)
  • ausgeprägte Rektusdiastase (ab 5cm)
  • Bauchwandhernien
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Je nach Ausprägungsgrad der Bauchdeckendeformität kann der Eingriff mit unterschiedlichem Aufwand und mit/ohne Zusatzmaßnahmen durchgeführt werden. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen Mini-Abdominoplastik, Medi-Abdominoplastik und Maxi-Abdominoplastik, die auch als „Klassische Abdominoplastik“ bezeichnet wird. Am häufigsten wird die Maxi-Abdominoplastik durchgeführt, weil sie sehr effektiv ist und ein Großteil der PatientInnen eine substanzielle Verbesserung benötigen. Bei der Operation wird die Haut vom Unterbauch bis zum Rippenbogen abgehoben und nach unten gestrafft, der entstandene Gewebeüberschuss wird entfernt.

Eine wesentliche und häufig notwendige Ergänzung der Bauchdeckenstraffung ist die Korrektur der Rektusdiastase. Darunter versteht man die Wiedervereinigung der häufig nach Schwangerschaften auseinandergewichenen inneren Ränder der beiden geraden Bauchmuskeln.

Zur Betonung der Taille können weitere ergänzende Maßnahmen wie Einnäher an den Muskelfaszien und zusätzliches Entfernen überschüssiger Haut mittels vertikalen Hautschnitts gesetzt werden. Eine begleitende Fettabsaugung kann ebenfalls zur Verbesserung des Gesamtergebnisses beitragen.

Eine Bauchdeckenstraffung sollte (insbesondere wenn auch die Korrektur der Rektusdiastase geplant ist) erst nach abgeschlossener Familienplanung bzw. nach Erreichen eines haltbaren Zielgewichtes durchgeführt werden.

03. Gesäßstraffung

Die Gesäßstraffung ist ein rein ästhetisch-chirurgischer Eingriff und wird vorwiegend nach massiver Gewichtsabnahme durchgeführt.

Die Gesäßstraffung ist keine seltene Operation im Bereich der Ästhetischen Chirurgie, weil dem Erscheinungsbild des Gesäßes in den meisten Kulturkreisen eine große Bedeutung beigemessen wird.

Für eine erfolgreiche Korrektur eines abgeflachten und abgesunkenen Gesäßes muss der Operateur mit den ästhetischen Normen des Gesäßes vertraut sein.

Folgende drei Kriterien sind für die Ästhetik des Gesäßes von ausschlaggebender Bedeutung:

  • gleichmäßige Verteilung des Gesäßvolumes
  • ausgeprägte V-Zone
  • schön geformter Diamond-Space

Zeichnet man durch den Gesäßmittelpunkt eine senkrechte und eine waagrechte Linie, so entstehen vier Quadranten, die idealerweise in etwa gleich groß sind.

Der große Gesäßmuskel nimmt 80% der Gesäßfläche ein und ist die wichtigste formbestimmende Komponente des Gesäßes. Sein Ursprung an der Darmbeinschaufel und am Kreuz-Steiß-Bein hat einen langstreckigen und bogenförmigen Verlauf und formt mit seinem Gegenüber ein großes „V“, die sog. „V-Zone“. Je tiefer die von ihr gebildete Einbuchtung und je größer ihre Fläche, umso schöner wird das Gesäß empfunden.

Der innere Rand des großen Gesäßmuskels zieht nach unten und dann bogenförmig nach außen, und formt so die Gesäßfalte. Idealerweise teilt sich die Gesäßfalte bei 2/3 der Länge, zieht in 45° nach unten zum Oberschenkel und bildet gemeinsam mit der gegenüberliegenden Falte eine Raute, die in der Literatur als Diamond-Space bezeichnet wird.

Die Gesäßstraffung ist technisch ausgereift und bietet kaum operative Variationen. Nach Ertasten des Ursprungs des großen Gesäßmuskels wird die Haut durchtrennt und von der Muskelfaszie abgehoben. Die vor der OP bestimmte Hebestrecke entspricht dem Hautüberschuss, der entfernt wird.

Für ein gelungenes Gesäßlifting reicht das alleinige Straffen nicht aus, es muss auch für eine ästhetische Volumenverteilung gesorgt werden. Deshalb ist es oft notwendig, zur Verbesserung der Kontur im oberen Gesäßbereich Volumen einzubringen. Das kann mittels Dermislappenplastiken, Eigenfetttransplantation oder Silikonimplantaten erreicht werden.

04. Oberarmstraffung

Die Oberarmstraffung ist ein Eingriff, der in erster Linie nach massiver Gewichtsabnahme durchgeführt wird. Unabhängig davon haben aber viele Menschen konstitutionell starke Oberarme, die sie stören.
Ebenfalls häufig stört Betroffene das Auftreten von Falten an der Oberarminnenseite, die selbst bei normalem Umfang der Oberarme auftreten können.


Es stehen zwei Methoden der Oberarmstraffung zur Wahl:

  • halbmondförmiger Schnitt in der Achselregion
  • gerader Schnitt von der Achsel bis zum Ellbogen

Die Methode mit dem halbmondförmigen Schnitt reduziert den Umfang der Oberarme nur geringfügig, vermag aber die Haut an der Innenseite zu straffen, und damit Falten zu beseitigen.

Die Methode mit dem Schnitt entlang der Innenseite des Oberarmes ist sehr effektiv, sie reduziert den Umfang der Oberarme deutlich und beseitigt auch Falten.

Bei der überwiegenden Anzahl meiner PatientInnen ist der Hautüberschuss gravierend, sodass die lange Schnittführung viel häufiger notwendig ist als der halbmondförmige Schnitt. Im Idealfall wird die Narbe so platziert, dass sie genau am Übergang der Oberarminnen- und Rückseite zu liegen kommt. Auf diese Weise ist sie sowohl von vorne als auch von hinten kaum sichtbar.

Ein wichtiger Aspekt der Oberarmstraffung ist die Vermeidung der Hautspannung in der Achselregion, die zu einer erneuten Erschlaffung der Haut und zu einer Verziehung des Hautschnitts in Richtung Ellbogen führen kann. Zu diesem Zweck muss die gestraffte Haut durch Bildung eines Dermislappens an eine feste Struktur in der Axilla verankert werden.

Ist eine Reduktion des Umfangs gewünscht und die Haut noch straff, kann mit einer Fettabsaugung allein durchaus ein gutes Ergebnis erzielt werden.

05. Oberschenkelstraffung

Die Oberschenkelstraffung ist im Gegensatz zur Oberarmstraffung ein Eingriff, der häufig aus konstitutionellen Gründen und nicht nur vorrangig nach massiver Gewichtsabnahme durchgeführt wird. Die Oberschenkelinnenseite ist gerade bei Frauen eine häufige Problemzone, die sehr oft mit einer Fettabsaugung korrigiert werden kann. Ist die Haut zu schlaff, kann eine Verbesserung des Erscheinungsbildes nur mit einer operativen Straffung erzielt werden.

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Oberschenkelstraffungen deutllich zugenommen, weil durch die Fortschritte der barriatrischen Chirurgie (Magenbypass, Magenverkleinerung,…) immer mehr Fettleibige erfolgreich abnehmen konnten.

Es stehen zwei Methoden zur Wahl:

  • sichelförmiger Schnitt in der Schrittregion
  • sichelförmiger Schnitt in der Schrittregion erweitert mit einem geraden Schnitt entlang der Innenseite des Oberschenkels in Richtung Knie

Die Methode mit dem sichelförmigen Schnitt reduziert den Umfang des Oberschenkels nur geringfügig, vermag aber die Haut an der Innenseite zu straffen.

Die Methode mit der erweiterten Schnittführung entlang der Innenseite des Oberschenkels ist sehr effektiv, sie reduziert den Umfang des Oberschenkels deutlich.

Bei der Mehrheit meiner PatientInnen ist der Hautüberschuss nicht gravierend, sodass die lange Schnittführung eher selten notwendig ist und mit dem sichelförmigen Schnitt im Schrittbereich das Auslangen gefunden werden kann. Die Narbe wird so platziert, dass sie genau im Schritt zu liegen kommt und von der Unterwäsche/Badebekleidung bedeckt bleibt.

Ein wichtiger Aspekt der Oberschenkelstraffung ist die Vermeidung der Hautspannung in der Schrittregion, die zu einer erneuten Erschlaffung der Haut und (bei Frauen) nicht selten zu einer Abwärtsverlagerung der äußeren Schamlippen führen kann. Zu diesem Zweck muss die gestraffte Haut durch Bildung eines Dermislappens an das straffe Bindegewebe des Schambeins („Cool’sches Band“) angehängt werden.

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